Dieser Beitrag ist in freundlicher Zusammenarbeit mit der Firma Waibel in Münchendorf entstanden. Vielen Dank, dass ihr mir eine Führung durch euren Betrieb ermöglicht habt!
Manchmal brauchen die Dinge länger als erwartet. So diese Besichtigung, die eigentlich schon für den März 2020 geplant war und dann aufgrund des 1. Lockdowns verschoben werden musste. Bis vor einer Woche…. da war es dann endlich soweit und ich durfte mir die Tulpenproduktion der niederösterreichischen Firma Waibel in Münchendorf anschauen. Ja – ihr habt richtig gehört: in Österreich werden Tulpen angepflanzt und die könnt ihr in sämtlichen Filialen des REWE Konzerns (Billa und Merkur (Billa plus) dann kaufen. Qualität aus Österreich – und ich durfte mir das alles anschauen und war sehr begeistert davon, mochte ich als Kind doch schon so gerne die “Sendung mit der Maus”. Also…. diesmal ohne Maus, dafür mit mir… ich nehme euch mit und zeige euch, wie aus einer kleinen, unscheinbaren, braunen Zwiebel eine wunderschöne Tulpe wird.
Von außen lassen die großen Hallen einmal gar nicht so viel vermuten. Die Gärtnerei und den tollen Shop der Firma Waibel kenne ich seit vielen Jahren. Ich weiß auch, dass ein Bereich am Firmengelände ausschließlich für Wiederverkäufer ist. Aber dass hier auch Blumen gezogen, verpackt und verschickt werden, und dass hier auch Blumen zu Supermarkt- und Tankstellensträußen gebunden werden, wusste ich bisher noch nicht.
Seit 10 Jahren ist die Firma WAIBEL ein gewachsener Familienbetrieb, der von Jasmin und Marco Waibel geführt wird. Nach der Gründung der Firma “Rosen Waibel Münchendorf” im Jahr 2007 ging es dann so richtig im Jahr 2009 los. Seither entwickelte sich der Betrieb zu einem angesehenen Tulpenproduktionsbetrieb mit Groß- und Einzelhandel.
Wie läuft die Tulpenproduktion nun also ab?
Von der noch “schlafenden Zwiebel” bis hin zur fertigen Tulpe vergeht ein Zeitraum von 6 Wochen. Auf meinem ersten Bild seht ihr die Tulpenzwiebeln, wie sie aus Holland geliefert werden. Es gibt sie in vielen verschiedenen Farben und Sorten und sie werden in Holzkisten gelagert, bis “Action” angesagt ist.
Die Zwiebeln werden vollautomatisch auf ein Förderband gekippt und von dort zu bereits wartenden Mitarbeitern befördert, von wo aus sie in stapelbare Kisten auf Spieße aufgesteckt werden. Die Tulpen wachsen nämlich nicht in der Erde, wie man meinen könnte, sondern in Aquakultur.
Im Anschluss werden diese Kisten übereinander gestapelt, sorgfältig beschriftet und danach kommen sie in ein spezielles Lager, in dem ihnen der beginnende Frühling mit wechselnden Temperaturen zwischen -4° und +5° Celsius “vorgegaukelt” wird.
Nach einer Zeit sieht man dann schon die Triebe herausspitzen… wie gesagt, die Wurzeln der Tulpen sind in wenig Wasser getränkt und nicht in der Erde verbuddelt.
Wenn es dann soweit ist, kommen die Tulpen ins Glashaus. In solchen unendlich scheinenden Reihen befinden sich Tulpen in verschiedenen Wachstumsstadien und Größen. Sie werden mittels eines “Förderbandes” immer weiter befördert, bewässert etc., so dass sie – wenn es Zeit zur Ernte ist – in der hintersten Reihe dann bei den Arbeitern stehen, die sie dann “ernten”.
Ist das nicht ein herrlicher Anblick???? Soooo viele Tulpen! Wie im Himmel für eine Blumenliebhaberin wie mich! 🙂
Wenn es dann soweit ist und die Tulpen groß genug gewachsen sind um geerntet werden zu können, werden sie wieder auf ein Förderband gelegt, wo sie automatisch zu einer Schneidemaschine transportiert werden, bei der die Stiele von den Zwiebeln getrennt werden.
Hier werden die geschnittenen Tulpen sortiert und zu Sträußen gebunden, die später verpackt und für den jeweiligen Kunden etikettiert werden. Das sind in diesem Fall Kunden wie Billa oder Merkur. Wenn ihr dort eure Bundware Tulpen kauft, sind die mit guter Wahrscheinlichkeit von der Firma Waibel. 🙂
Ich muss gestehen, ich war etwas überwältigt von den Eindrücken dort. Die vielen geschickten Hände, die es braucht, um so einen Strauß Tulpen dann im Kaufhaus kaufen zu können, die großen Hallen, die Maschinen, die Kühlungen und und und….. und dann der Preis, den man oft “nur” bezahlen muss, um diese kleinen Kraftwunder der Natur in Händen zu halten (oder in Vasen auf den heimischen Tischen verteilen zu können)… also ich sehe das nun alles mit anderen Augen. Wenn ich jetzt einen Tulpenstrauß um 4 € kaufe, werde ich in Zukunft nicht schauen, ob ich ihn beim nächsten Discounter vielleicht noch um einen Euro günstiger haben kann, vor allem nicht mehr jetzt wo ich weiß, dass die etwas teurere Ware die österreichische ist. Und mal ehrlich – dieser Preis ist voll und ganz gerechtfertigt, wenn man bedenkt, wie viel Zeit und Arbeit und auch Liebe hinter alledem steht. Und ich muss zugeben, ich bin ein bisserl stolz darauf, dass es heimische Tulpen zu kaufen gibt und ich jetzt weiß, wo genau ich die finde.
Und jetzt habe ich noch ein kleines Rätsel für euch. Wie viele Tulpen schätzt ihr, werden hier jährlich angebaut??…
ca 700.000 Tulpen
ca 3,4 Millionen Tulpen
oder
ca. 20 Millionen Tulpen
Es sind etwa 20 MILLIONEN Stiele, die jährlich bei Waibel in Münchendorf geerntet werden. Ist das zu fassen??! Allerdings werden in Münchendorf nicht nur Blumen selbst gezogen. Wiederverkaufsware für andere Discounter ist angekaufte Ware, die gebündelt oder zu Sträußen gebunden wird. Die könnt ihr dann z.B. bei den Tankstellen und ähnlichen Shops erstehen.
Und dann gibt es noch den unglaublich tollen Shop, der am Anfang des Geländes steht und für jedermann zugänglich ist. Dort kann man die schönsten Schnittblumen und Accessoires kaufen, jahreszeitenmäßig auch Deko, Kränze, Osterware, Allerheiligenware, Weihnachtskränze und vieles mehr. DA bin ich immer in meinem Element, wie ihr euch vorstellen könnt!
Ich habe mir auch etwas ganz Besonderes mitgenommen und etwas daraus gezaubert, was genau, das zeige ich euch ein anderes Mal!
Für heute verabschiede ich mich, beim nächsten Mal gibts dann etwas Ostern hier am Blog, darauf freu ich mich schon! 🙂
Nora
Bobby says
Vielen Dank für den tollen Beitrag!
Seelensachen says
🙂
https://ghostwriterpreise.com/bachelorarbeit/ says
Finde auch eurem Beitrag sehr interessant. Wusste überhaupt nicht, wie viel Arbeit da hinter steckt, bis die Tulpen in Supermarktregalen kommen. Ein sehr nützliches und hilfreiches Blog haben Sie zusammen gefasst.
Seelensachen says
Dankeschön!
Bernd says
Es ist wunderschön, dass Sie euch entschiedet haben, um uns hier zu zeigen wie die Produktion von Tulpen von ganzen beginn anfangt und bis zum Supermarkt beendet. Man muss auch unter die Kulissen anschauen und sehen, wie viel Arbeit steckt es in Wirklichkeit bis so ein Produkt auf Supermarktregalen kommt.
Seelensachen says
stimmt wirklich! man muss diese Arbeit sehr schätzen, da stehen so viele Handgriffe dahinter, daran denkt man gar nicht 🙂 . GLG
Karin Breineder says
Hallo Nora!
Da fällt mir das Gedicht ein, dass du aus deiner Lehrerinnenzeit bestimmt kennst: Tief in der Erde, die Zwiebel schlief … “Was ist da für ein Gemunkel, was ist das für ein Geraune?”, dachte die Zwiebel plötzlich erwacht. (Ich glaub, jedes deiner Kinder musste es bei mir ertragen.)
Ich liebe das Thema “Frühlingsblumen” in meiner täglichen, persönlichen Sendung mit der Maus 😉
Diesen Blog-Beitrag sollte man wirklich für´s Distance-Learning verlinken. Herumgraben wäre mir aber wirklich lieber!!! Spaß bei Seite, wirklich genial der Beitrag! Schon die Bilder mit den knackigen Blättern flashen mich total!
Bin so traurig, dass die Blumenläden wieder schließen müssen. Gott sei Dank hab ich einen Garten, wo noch Oma´s Zwiebeln bald ihr “hübsches Tulpengedicht” zeigen.
Wünsch euch ein frohes Osterfest!
Karin
Seelensachen says
Aber natürlich! Das habe ich mit meinen Schülern auch gerne zur Frühlingszeit “aufgeführt” und dargestellt 🙂
Du kannst ihn gerne herzeigen, ich freu mich… bin gern die Maus für euch 😉 😀 hihi…
Mir tut es auch sehr leid, wir holen uns welche bei der Abholung beim Waibel, ich wüsste nicht, ob es hier auch so etwas gibt? Blumenhütte hat das in NK zumindest, soviel ich weiß…
vlg
HirschEngelchen says
Ich bin tatsächlich auch kein allzu großer Schnittblumenfan. Viel zu schnell vergänglich sind diese, wie ich finde. Wobei ich schon verstehen kann, daß man sich gerne etwas Blühendes ins Haus holt. Und eine Ausnahme gibt es sogar bei mir: die Tulpen. Das ist Frühling für mich. Allzu gern würde ich mal nach Holland zur Tulpenblüte fahren… Dass auch Österreich ein Tulpenland ist, hätte ich nicht gedacht! Danke für den interessanten Einblick!
Liebe Grüße vom HirschEngelchen
Anka
Seelensachen says
Ohhh ja…. Holland muss einfach ein Traum sein zu dieser Zeit!
Ich liebe Schnittblumen, zwar nicht alle – wenn sie zu penetrant riechen, kann ich das nicht aushalten, aber sehr viele 🙂
GLG
Ulli says
Hallo Nora,
danke für diesen tollen Einblick mit so vielen wunderbaren Pflanzen! 🌷 Sehr beeindruckend, wie das so abläuft von der Knolle zum Strauss! 💐 Nachdem ich jede Woche im Frühling Tulpen bei Billa kaufe, habe ich vermutlich auch diese österreichische Firna unterstützt! 👍
Einen hoffentlich baldigen 🌞igen Frühlingsstart!
Alles Liebe! 🌷🌼💗 Ulli
Seelensachen says
Ja, das ist ziemlich gut möglich, zumindest wenn du in der östlichen Hälfte Österreichs wohnst 🙂
GLG
Edith Stückler says
Hallo Nora,
vielen Dank für diesen überaus interessanten Einblick in die Tulpenproduktion. Frische Blumen beim Einkauf mitzunehmen ist mein persönlicher, kleiner Luxus – die ersten Tulpen Haus in der Zeit zwischen Winter und Frühling, wenn es draußen oft noch so ungemütlich ist, ach wie schön…
Umso mehr freue ich mich nun, weil ich weiß, dass diese Tulpen aus Österreich kommen! (Ehrlich gesagt, hätte ich damit nie gerechnet).
Den tollen Shop zu besuchen steht nun auch auf meiner Liste weit oben 😉
GLG Edith
Seelensachen says
Ja, mir geht es da wie dir! Von Jänner bis März stehen eigentlich immer frische Tulpen am Tisch, dann vielleicht kommen die Pfingstrosen und dann gehts schon mit meinen Gartenblumen weiter. Ich liebe das! Den Shop musst du mal besuchen – das ist ein entspannender Ausflug 😉 …. und auch nicht so weit weg von uns. Und ja, die REWE Geschäfte haben die österreichischen Tulpen… finde das auch sehr toll!
GLG Nora